Montag, 13. Juli 2009
Endlich geht's für eine längere Zeit los! Vorgesehen sind fünf Tag am Stück. Habe ich alles eingepackt? Um sieben Uhr geht's auf den Bus. Im Zug nach Ziegelbrücke sitzen noch andere Wanderer, einige davon steigen in den Glarner Zug um. In Schwanden nehme ich den Bus nach Elm (960 m). Um neun bin ich bei den Sportbahnen. Leider gibt es keinen Kaffee, aber zum Glück ein WC. Dem Sernf entlang stapfe ich mutig voran. Noch weiß ich nicht, was alles auf mich zukommt. Der Rucksack dünkt mich doch etwas schwer. Einmal schmerzt mich der linke Arm, dann das linke Knie. Die Landschaft lässt mich das bald wieder vergessen. Es ist ein herrlicher Morgen. Jede Stunde mache zehn Minuten Pause. In einem Seitental (Wichlen) ballert das Militär. Nach der Unter Stafel steigt es kräftig. Wie ich gerade Pause mache, sehe ich einen Wanderer im Eiltempo heraufsteigen. Vor seiner Ankunft breche ich auf. Doch er holt mich bald ein. Kunststück, bei diesem kleinen Rucksack! Nach der Ober Stafel sehe ich drei Mountainbiker ihre Räder den Steilhang hinauf schieben. Wir werden uns immer wieder begegnen. In der Gurglenschlucht liegen Schneefelder. Jetzt montiere ich die Wanderstöcke. Am Ende eines Schneefeldes sinke ich kurz ein und liege bald wie ein Maikäfer auf dem Rücken. Der kalte Schnee kühlt und nässt meinen Hosenboden. Ich kann nicht aufstehen, denn meine Beine schmerzen höllisch: Die Muskeln sind völlig verkrampft. Muss ich da liegen bleiben? Ich rutsche und robbe zum Felsen. Da strecke und massiere ich meine Beine. Nach längerem Bibäbele geht es langsam weiter. Der Wanderer, der mich unten überholt hat, kommt schon wieder zurück. Er sei nicht ganz oben gewesen. Immerhin… Noch ein Schneefeld, dann suche ich bei einem Bachübergang die Steine aus, die am wenigsten tief im Wasser stehen. Dann habe ich wieder Muße, die großartige Landschaft zu betrachten. Vom Pass ist noch nichts zu sehen. Mir kommt der Aufstieg endlos vor. Erst um drei Uhr bin auf dem Pass (2407 m). Gleichzeitig mit den Bikern, die nach obligatem Pass-Bildchen (statt Gipfel-Bild) sich bald wieder auf ihre Räder schwingen und dem Tal entgegen sausen. Ich jedoch inspiziere die Passhütte, verwerfe aber den Gedanken, hier zu übernachten. Dafür mache ich ein kleines Nickerchen auf der Bank vor der Hütte, einen regelrechten Powernap. Gestärkt geht es an den Abstieg, der zunächst noch ganz nett aussieht. Schotterpassagen sind etwas unangenehmer. Spannend wird es hoch über dem Stausee Lag da Pigniu. Atemberaubend ist der Blick über die steilen Felsen hinunter. Nach der Alp Ranasca versuche ich die Übernachtungsmöglichkeit in Pigniu/Panix zu erreichen. Sie ist nicht erreichbar, aber interessanterweise ruft die Vermieterin zurück. Leider gibt sie mir einen abschlägigen Bescheid: Sie vermiete ihr Studio nicht mehr, ich solle in die Usteria Alpina gehen. Als ich endlich um sieben Uhr in Pigniu ankomme, hat die Usteria ihren Ruhetag. Ich rufe eine Pension im nächsten Dorf an: auch nichts. Nachdem ich mich am Dorfbrunnen voll getrunken habe (ich hatte nämlich viel zu wenig zu trinken dabei), gehe ich zur Post, weil mein Handy plötzlich keinen Empfang mehr hat. Die dortige Telefonkabine akzeptiert aber weder Kleingeld noch irgendeine Kreditkarte, bloß die Swisscom-Karte… Das Telefonbuch hilft mir weiter: Ich suche nach einem Hotel in Andiast (zu Fuß etwa ein Dreiviertel Stunden entfernt) und werde fündig: Es heißt Hotel Postigliun. Und tatsächlich, es ist ein Zimmer frei, das letzte! Und auf meine Bitte macht sich der Wirt frei und fährt mir entgegen. In einem tollen VW Touareg kutschiere ich wie auf Wolken über die rauen und teilweise steilen Feldwege des Val da Pigniu. Im Hotel zeigt mir die freundliche Hoteliersfrau das große Zimmer, und nach einer Dusche genieße ich ein Gourmet-Nachtessen! Der Schlaf lässt nicht lange auf sich warten…Dienstag, 14. Juli
Ausgeschlafen und gestärkt durch ein schmackhaftes und reichhaltiges Frühstück (hausgemachte Konfitüren, feuchtes Birnbrot, leckeres Birchermüesli usw.) laufe ich um neun Uhr wieder los. Nach dem Einkauf im dörflichen Volg entdecke ich eine St. Antonius-Kapelle, die ich, als Antoniuspilger, natürlich besuchen muss. Der Türsturz ist so niedrig, dass ich mich bücken muss, das Kapellchen ist aber heimelig, und eine Broschüre klärt mich über das Leben des heiligen Antonius auf. Die Strecke, die ich gestern erschöpft geflogen bin, wandere ich jetzt froh zurück. Unterwegs sehe ich noch ein Pfadilager und zwei drei Spaziergänger. Nach anderthalb Stunden bin ich wieder in Pigniu. Ich fotografiere das Haus, wo Suworow vom 6. auf den 7. Oktober 1799 nächtigte. Die Dorfkirche ist dem heiligen Valentin geweiht. Auf der Außenwand sind riesige Fresken des Christophorus und des Georg, zwei Heilige (allerdings nicht kanonische!), denen man auf diesen ehemaligen Passwegen immer wieder begegnet: Der Riese Christophorus beschützt die Reisenden, und der Ritter Georg besiegt das Böse, indem den Drachen ersticht. Im Innern sind natürlich Valentin zu sehen (auch auf dem Wappen des Dorfs, er war ein mildtätiger Bischof von Chur, zu seinen Füßen liegt ein krankes Kind: Valentin von Rätien ist Schutzheiliger gegen Epilepsie), aber auch der heilige Martin, wie er den Mantel teilt. Beim Namen Valentin denke ich den Sohn von Freunden, der jetzt eine neue Schule beginnt. Auf dem Wegweiser entdecke ich mit Freude, dass ich auf dem bündnerischen Jakobsweg bin: Via Son Giachen.
Am Dorfausgang sitzen vor der Marienkapelle zwei Wanderer. Im Innern der Kapelle ist es angenehm kühl, die vielen Schwerter, die auf Mariens Herz zielen, zeigen drastisch ihren Schmerz. Der Weg nach Siat steigt etwa dreihundert Meter hinauf und führt durch Wald und Alpen, bis er sich wieder auf die gleiche Höhe wie Pigniu senkt. Das hätte ich gestern nicht mehr geschafft… Auf der Schattenseite der exponierten Kapelle St. Luzius raste ich. Neben der verschlossenen Tür sticht eine Jakobsmuschel aus der Mauer. Mit zwei älteren, romanisch sprechenden Frauen komme ich noch kurz ins Gespräch über das Romanische. Auf Wiedersehen heißt: A bien seveser.
Im nächsten Dorf, Ruschein, kehre ich ein: Ich habe Lust auf einen Kaffee. An den Nebentischen sitzen eine Gruppe Handwerker und ein Biker.
Schnell bin ich in Ladir. Auch hier steht eine Kirche an bester Lage, sie ist dem heiligen Zeno geweiht. Auf dem Weg nach Falera tropft es verdächtig aus meinem Rucksack, innert kürzester Zeit sind auch meine Hosen nass… Schnell den Rucksack auspacken und retten, was zu retten ist. Rinnt mein Wasserbeutel? Auf jeden Fall wandere ich jetzt mit wehenden Fahnen, damit die Schlafsack-Einlage trocknen kann.
Gerade rechtzeitig zur Busabfahrt treffe ich in Falera ein. In Laax steige ich um und fahre direkt bis Domat-Ems, Plarenga. Meine Unterkunft heißt Schlaf-im-Stroh beim Bauern Jörg. Nach der Dusche ab ins Dorf, denn ich habe Hunger. Doch muss ich lange suchen, bis ich etwas finde: Fast alles ist zu. Schließlich kriege ich Capuns in der Halla. Auch die Radfahrer-Familie, die ebenfalls beim Bauern übernachtet, hat hier gegessen.
Mittwoch, 15. Juli
Schon um 8.07 bin ich auf dem Bus und fahre zurück nach Falera. Mit dem GA brauche ich ja nicht extra zu bezahlen. Schon um neun bin ich in Falera, das früher Fellers hieß. Nach dem Provianteinkauf besichtige ich die Dorfkirche, die dem Herz Jesu gewidmet ist und wo ich eine Kerze anzünde, und dann die berühmte romanische Kirche St. Remigius. Schon beim Aufgang beginnt es zu tröpfeln. In der Kirche selbst gibt es kein Licht. Das «monumentale Abendmahlsfresko» (Wiegand) beeindruckt auch mich sehr. Spannend die Szene mit Jesus, Johannes und Judas.
Wie ich zur Kirche herauskomme, regnet es. Ich mache mich aber dennoch auf die Suche nach den bronzezeitlichen Steinsetzungen. Wie in der Bretagne sind hier Menhire aufgestellt, die zu bestimmten Zeiten im Jahr (einen Monat vor und einen Monat nach der Mittsommernacht) in genau eine bestimmte Richtung zeigen. Mit dem Plan in der Hand suche ich nach dem lächelnden Megalithiker im Wäldchen auf dem Hügel. Es dauert etwas, bis er mir entgegenlächelt…
Jetzt regnet es wirklich. Soll ich überhaupt losmarschieren? Im Dorf gäbe es ein Café… Irgendwie versuche ich es doch. Ob mir das Sprichwort «Pluie du matin n'arrête pas le pèlerin» in den Sinn gekommen ist? Ich mache einen leichten Umweg nach Laax, nördlich von Sagogn.
Lag Grond: Herziges Seelein! Casa da Horgen: Hier könnte man doch mal übernachten. Weiter geht es nach Flims-Waldhaus. Entzückt bin ich vom Lag Prau Tuleritg und dem Lag la Cauma. Dabei erinnere ich mich intensiv an Exkursionen mit einem guten Kollegen von mir an den Crestasee, der nicht weit davon auch im Bergsturzgebiet von Flims (Reinaulta) liegt. Durch den märchenhafte Wald über verschlungene Wege finde ich schließlich das Restaurant Conn, wo ich ziemlich nass ankomme. Bei einer Bündner Gerstensuppe restauriere ich mich ein bisschen, lasse den Regenschutz etwas trocknen und besichtige anschließend die Reinaulta von der modernen Aussichtsplattform aus. Jetzt regnet es nicht mehr. Der Blick auf den mäandrierenden Vorderrhein hinunter ist überwältigend. Vögel segeln durch die Luft, irgendein kleiner belästigt einen viel größeren. Da unten ist die Eisenbahnbrücke, über die wir seinerzeit marschiert sind, da der Strand, wo wir «plegerten», und dort der Bahnhof von Versam.
Durch den Wald geht es dann nach Pintrun zur Brücke über den Flem, durch Feld und Wald nach Porclis und schließlich nach Trin. Beim Weitermarsch nach Tamins komme ich an einem Haus vorbei, wo ich einen spannenden Satz entdecke:
«Tu etwas, wovon du dein Leben lang geträumt hast, und du wirst etwas erleben, wovon du dir nicht hast träumen lassen.»
(Leider konnte ich nicht lesen, von wem der Satz stammt. Das Internet gibt verschiedene Autoren an.)
Vor Tamins filme ich einen Wasserfall und fotografiere ich einen Auto-Viadukt. In Tamins bestaune ich das Schloss und einen Laden für Vespisti (=Vespa-Fans). Nach einem kräftigen Trunk am Dorfbrunnen geht's hinunter nach Reichenau, das seinen Namen vom Kloster Reichenau im Bodensee hat, dem es einst gehört hat. Ich rufe den Bauern Naef von Paspels an, ob er noch Platz im Stroh habe, und erkundige mich telefonisch bei der RhB (Rhätische Bahn), wann die nächste Verbindung nach Paspels sei. Zeit für einen Wurst-Käse-Salat im Bahnhofbüffett, dann auf den Knopf drücken, damit der Zug hält, und Fahrt nach Rhäzüns, wo mich das Postauto nach Tomils bringt. Der Chauffeur ist ein Deutscher und sehr freundlich. Er rät mir, schon in Tomils auszusteigen, wenn ich nach Dusch wolle. Da ich von der «falschen» Seite komme, finde ich den Hof nicht sofort, obwohl ich ganz in der Nähe vorbeilaufe… Auf dem Hof (Erlebnis-Bio-Hof!) ist schon eine kleine Schulklasse, die Aussicht auf das Domleschg ist großartig und die Stimmung friedlich. Die Jugendlichen spielen Verstecken und ich kann mein Tagebuch nachführen.
Donnerstag, 16. Juli 2009
Bäuerin Kathrine Naef serviert mir um Viertel nach sieben einen feinen Zmorgen, den sie noch mit frisch gepflückten Blüten schmückt. Vom luftigen Frühstückstisch aus habe ich eine herrliche Aussicht auf das Domleschg. Um 8.10 Uhr bin ich auf dem Bus bei der Haltestelle son Luregn (St. Lorenz) und fahre nach Rhäzüns, wo ich um halb neun ankomme. Zuerst besuche ich die Pfarrkirche Nossadunna (Mariae Geburt), neben ihr steht eine schmucke kleine Kapelle, die der heiligen Apollonia, der Schutzheiligen gegen Augen- und Zahnleiden, geweiht ist. Nachher frage ich die Briefträgerin, wo sich die zweite Kirche befinde: St. Paul auf dem Hügel am Südende des Dorfes. Während Georg den unter seinem Pferd liegenden Drachen ersticht, liegt Saulus unter seinem Pferd, wie vor Damaskus in einer Vision Jesus sieht und zum Paulus wird. Die vier Kirchenväter Hieronymus, Augustinus, Ambrosius und Gregor wachen über dem Chor, und dann wird Maria zur Himmelskönigin gekrönt.
Am Dorfbrunnen fülle ich meine Wasserflasche mit echtem Rhäzünser und fahre mit dem Zug nach Reichenau (Halt auf Verlangen), wo ich mir den üblichen Kaffee genehmige, bevor es dann um zehn auf die Wanderung geht. Nach einem kurzen Aufstieg komme ich schon an mehreren Pfadilagern vorbei, erhasche zwischen den Bäumen immer wieder Blicke auf den Hinterrhein tief unten und grüße die St. Georgskapelle auf der gegenüberliegenden Seite, die ich leider nicht mehr besucht habe, obwohl sie zu den absoluten Tops gehört: Sie enthält eine großartige Bilderbibel von der Schöpfung bis zur Apokalypse. In einer Waldlichtung picknicke ich und kontrolliere meine Füße auf Blasen. Entwarnung. Ich wandere weiter nach Rothenbrunnen, wo ich das eisenhaltige Wasser des Dorfbrunnes koste, das den Stein rot färbt. Vom ehemaligen Kurbetrieb zeugen schön renovierte Häuser. Heute befindet sich eine psychiatrische Klinik hier. Ein Restaurant namens «Gasthaus Central» entlockt mir ein Schmunzeln: So groß ist Rothenbrunnen auch wieder nicht… Auf einem andern Haus trägt ein Elefant ein Türmchen, aus dessen Fenster ein Mann heraus trompetet, Adam und Eva stehen unter dem obligaten Apfelbaum, und die Jünger Jesu fischen auf dem See Genezareth. Auf dem Portaldach eines modernen Gebäudes mit dem romanischen Namen des Dorfes Giuvaulta tummeln sich schräge Figuren. Über dem Dorf, auf einem steilen, schroff abfallenden Felsen herrscht Schloss Ortenstein über das Tal. Bei brütender Mittagshitze spule ich den Steilhang nach Tomils hinauf. Die weithin sichtbare und auch sehenswerte Kirche Mariae Krönung ist eines der obersten Gebäude im Dorf. Im Innern ist es kühl. Wiederum sind eindrückliche Wandmalereien zu entdecken. St. Martin reitet auf Tomils zu, eine Marienstatue kann die Hände bewegen, und ein reich geschnitztes goldenes Triptychon erhebt sich über dem Altar.
Vor dem Volg finde ich ein schattiges Bänkchen und picknicke dort. Mehrere Biker fahren vorbei. Um halb zwei geht's weiter: Auf dem gleichen Weg wie am Vorabend, als ich mit dem Bus ankam. Doch diesmal will ich in den Denner von Paspels, um die Kapellen-Schlüssel zu holen. Das radikale Schulhaus von Valerio Olgiati gefällt mir. Den Rucksack lasse ich im Denner zurück und steige zur Magdalena hinauf. Eine riesiges Christophorus-Fresko begrüßt einen. Der schmiedeiserne Schlüssel mit dem riesigen Bart öffnet mir die Tür. Der Blick fällt auf die Magdalenen-Fresken: Magdalena begleitet Jesus, wie er Lazarus erweckt, sie salbt Jesus die Füße, sie bekehrt das Fürstenpaar von Marsilia (Marseille), sie entzückt einen Dominikaner und sie stirbt gestärkt vom Brot des Lebens. Auf dem linken Chorbogen verkündet der Erzengel Gabriel die frohe «Mär», und links hört Maria die unerhörte Botschaft.
Dann steige ich wieder hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf zur St. Lorenz-Kapelle. Hier öffnen mir zwei Schlüssel, aber kleineren Kalibers. Einst Pfarrkirche von Paspels, heute zwar renoviert, aber nur noch von neugierigen Kunstliebhabern besuchtes Kapellchen. Es steht höher als Schloss Ortenstein, ebenfalls auf einer steil abfallenden Felsrippe, weithin ins Tal sichtbar. Innen ebenfalls prächtig ausgemalt. Witziges Detail: In der Laibung des Altarfensters ist links (also rechts von «Gott» aus gesehen) Abel und links Kain dargestellt: Jenem winkt Gottes Hand zu, diesen weist sie ab.
Am Schloss Sins, einem historischen Hotel, vorbei, zurück zum Denner und weiter zum Canovasee, wo ich in die Badehose steige. Eine Stunde Erholung und Entspannung am und im lieblichen Waldsee. Dann aber nichts wie los nach Thusis. Über Almens mit seinen zwei so ähnlichen Kirchen, eine reformiert, eine katholisch, an Rietberg vorbei, wo Jürg/Georg Jenatsch 1621 Pompeius Planta ermordete, Scharans links liegen lassend, wo Jenatsch von 1617 an Prädikant (= protestantischer Prediger) war, nach Fürstenau – schon wieder ein Schlosshotel – dem Hinterrhein entlang, zuerst rechts- dann linksufrig bis zum Schwimmbad von Thusis, wo ich kurz später ein Postauto erwische, das mich zum Bahnhof bringt. Auf der Dachterrasse des Restaurant Aquarium verzehre ich einen Fitnessteller und dann bringt mich der Zug nach Tiefencastel. Ich beäuge aus dem Zug die morgige Strecke auf der anderen Talseite: den Schinweg, der hoch über der Schlucht teilweise durch uralte Tunnels und schließlich bis fast nach Lenzerheide hinaufgeht (Mundain), bevor er dann zum tiefen Castell hinuntergeht. In Tiefencastel steuere ich auf die ZSA (=Zivilschutzanlage) im Schulhaus Cumpogna an. Im Hallenbad bin ich der einzige Schwimmer.
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